Knöpfe wohin das Auge reicht- die Knopfsammlerin aus Weiden
Denn Marianne erzählt uns, dass sie stets auf der Suche nach schönen und einmaligen Knöpfen ist und wahrlich alles in ihrem Haus, an Knöpfe erinnert. Der Knopf steht hier in all seiner Vielfalt im Mittelpunkt. Knöpfe regieren ihr Leben, erzählt sie mit einem verschmitzten Lachen. Ihr Mann- er hat aufgegeben, resigniert. Denn sie sammelt seit Kindertagen mit absoluter Begeisterung Knöpfe. Das ist halt so. Schon als Kind hat sie es geliebt, mit der Mutter im einzigen „Viachdacher“ Stoffgeschäft zu stöbern und sich an den endlos anmutenden Plastikröhrchen zu erfreuen, in denen unendlich viele Knöpfe in allem Farben, Größen und Formen schlummerten. Alle einmal aufmachen, rein spitzen und sich die fröhlichsten aussuchen - dass war das Schönste für kleine, neugierige Kinderhände. Ein ums andere mal. Immer wieder. Langweilig war es nie in der Nabburger Straße. Man muss dazu sagen, dass der Einkauf in besagten kleinen Stoffladen wirklich ein Erlebnis war. Die Inhaberin war eine sehr kleine Frau, der Laden eher dunkel, Tageslicht suchte man vergeblich. Doch egal wohin man sah - rechts, links, gefühlt überall türmten sich meterhohe Stoffbarren. Dazwischen fungierte der Laden noch als Tante-Emma-Geschäft und hinter dem Kassentresen gab es neben Sauerkraut, Dosenwurst und Saft auch Gummischlangen und Brausebonbons. Heute gibt es das Geschäft nicht mehr, dass Haus ist dem Verfall gewidmet. Doch es bleibt so manchen Oberviechtacher in Erinnerung.
Auch Marianne erinnert sich immer wieder gerne daran, begann doch hier ihre kleine Sammelleidenschaft. Noch heute hat sie kleine Marienkäfer-und Schlümpfe-Knöpfe aus dieser Zeit, aber auch traditionelle Trachtenknöpfe, wie man sie heutzutage kaum mehr findet. Mit den Jahren so erzählt sie uns, wuchs ihre Sammlung immer weiter. Denn man unternahm Reisen, man kam mit anderen ins Gespräch und ja, irgendwann brachten ihr Verwandte und Bekannte auch stets von deren Ausflügen Knöpfe mit. Sie lacht: „….. andere bekommen von ihren Freunden Blumen, Postkarten oder auch mal Pralinen“. Seit jeher bekommt Marianne aber immer nur Knöpfe. Aber das ist auch schön so. Denn es ist halt ein „etwas anderes Hobby“, über das es auch unzählige Bücher gibt. Einige ihrer Knöpfe sind mittlerweile wahre Raritäten und in Sammlerkreisen ist mancher bereit, hierfür richtig Geld zu zahlen. Denn Knöpfe werden nicht nur aus Holz, Metall und Plastik hergestellt, wie man vielleicht annehmen könnte. In Italien gibt es Knöpfe aus Marmor, in Alpregionen gibt es Knöpfe aus echten Tierhorn. Auch Knöpfe aus Perlmutt, aus purem Gold und aus Stein sind keine Seltenheit. Ihr kleinster tatsächlich aber funktionierender Knopf, erzählt uns Marianne, ist übrigens gerade einmal so groß wie ein Stecknadelkopf. Aber er leistet treue Dienste. Was für ein schönes Hobby.
Aber was sucht Marianne eigentlich nun? Sie lacht erneut herzlich: „Jetzt habt Ihr mich aber erwischt, heut´ brauch ich tatsächlich einen Reißverschluss für´s Hos´ntürl von meinem Mo´“
Unser Tipp für alle die mehr um die Geschichte des Knopfes wissen wollen:
DEUTSCHES KNOPFMUSEUM
Tachauer Straße 2
95671 Bärnau
Telefon: 09635/1830